Schluckstörungen
Nicht nur bei älteren Menschen können Probleme beim Schlucken auftreten. Auch in frühen Entwicklungsphasen kann es zu Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme kommen. Im Normalfall entwickelt ein Kind ohne besondere Hilfestellung ein reifes Essmuster, das eine Bewegungskoordination von Kiefer, Zunge, Gaumen, Lippen, Wangen und Kehlkopf voraussetzt.
Ist die Entstehung eines solchen Musters aber durch Störungen oder Verzögerungen beeinträchtigt, können sich die für die Nahrungsaufnahme wichtigen Bewegungen ggf. nicht richtig entwickeln.
Eine Störung der kindlichen Nahrungsaufnahme zeichnet sich dadurch aus, dass das Kind schon beim Saugen Schwierigkeiten hat, dass es nicht gerne isst, weiche Nahrung bevorzugt, sich häufig verschluckt, einen übermäßigen Speichelfluss zeigt, einen überempfindlichen Würgereiz hat und vieles mehr.
In diesem Bereich zielt die logopädische Therapie darauf ab, die versäumten Entwicklungsschritte nachzuholen. Man orientiert sich hierbei an der normalen Entwicklung. Neben Übungen zum Saugen kommen taktile Stimulation durch z.B. Massagen sowie Beratung der Eltern bezüglich der Nahrungswahl zum Einsatz.
Behandlungsziele können unter anderem die Entwicklung möglicher Hilfestellungen oder die normalisierte Nahrungsaufnahme sein.
Schluckstörungen bei Kindern können auch durch unterschiedliche Krankheitsbilder auftreten. Diese können z.B. Erkrankungen des zentralen Nervensystems durch frühkindliche Hirnschädigungen, systemische Erkrankungen (z.B. Down-Syndrom) oder angeborene Fehlbildungen (Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte) sein. Hierbei wird die Therapie individuell auf das Krankheitsbild abgestimmt.
PRAXISGEMEINSCHAFT FÜR LOGOPÄDIE BERLIN
Praxis für neurophysiologische Entwicklungsförderung NDT/INPP®